Landesmeisterschaften der Schüler/Innen und Jugend A am 1. Juli 2011 in Hameln

Lea Ahrens feiert ihr Debüt bei Landesmeisterschaften

<<Ergebnisse>>

Stadion voll von Zuschauern und ungünstige Witterungsbedingungen

Die Witterungsbedingungen in Hameln waren zwar weitest gehend trocken, doch es herrschte ein tobender Wind, der bereits im Vorfeld andeutete, dass keine guten Zeiten möglich sein würden. Die Meisterschaften fanden im Weserbergland-Stadion statt, das bereits bei Ankunft gut besucht war von Zuschauern und Athleten.
Lea wirkte von außen ruhig und entspannt, auch wenn sie innerlich wahrscheinlich den Start nicht abwarten konnte. Zusammen mit Silke, Kolja und Süley schaute sie sich die spannenden Wettkämpfe im Vorfeld an.

Lea ist die erste Schülerin in der noch jungen Vereinsgeschichte des
LAV 07 Bad Harzburg, die sich für die
niedersächsischen Landesmeisterschaften qualifiziert hat.
Obwohl sie noch der Altersklasse W13 angehört, hat sie die Mindestleistung
auf 800 m der W14 erreicht und konnte sich somit mit den schnellsten
Mittelstrecklerinnen Niedersachsens messen.

2:45,00 Minuten waren als Mindestleistung für die 800m-Distanz der Altersklasse W14
vom Niedersächsischen-Leichtathletik-Verband gefordert.
Mit ihrer Zeit von 2:29,22 Minuten beim 3. Volksbankmeeting in Osterode hatte sie diese Mindestanforderung sogar um mehr als 15 Sekunden unterboten.
Daher wurde nicht lange gezögert, Lea für die Landesmeisterschaften zu melden.
Die Teilnahme ist generell erst mit 14 Jahren möglich, doch die Regelung,
jeweils immer ein Jahrgang drüber melden zu dürfen,
erlaubt es 13-Jährigen in der Altersklasse der 14-Jährigen zu starten.
Zu Beginn der zweiten Kurve kam es nun zu der entscheidenden Schlüsselsituation.
Durch ein wenig Geschick gelang es Lea 300 Meter vor Schluss, die dritte Position einzunehmen. Vor ihr nur noch zwei Mädchen, die nun auf der Geraden ordentlich das Tempo anzogen. So ehrgeizig wie Lea auch war, konnte sie der enormen Geschwindigkeitssteigerung der Führenden nicht standhalten und musste beide ziehen lassen. Da allerdings ihr dennoch eine Reihe von Verfolgern auf den Fersen lagen, arbeitete sie die letzten 200 Meter für den dritten Platz.
Ein gelungener Endspurt auf der Schlussgeraden garantierte ihr schließlich
den dritten Rang in einer Zeit von 2:31,63 Minuten

vor Ida-Sophie Hegemann aus Eichsfeld, die nur ca. 3 Zehntel hinter ihr ankam.


Gute Aussichten fürs nächste Jahr

Nachdem Kolja
ihr wichtige taktische Anweisungen für den Wettkampf gegeben hatte, ging sie sich eine halbe Stunde vor Start aufwärmen. Insgesamt waren für den 800m-Lauf knapp über
50 Mädchen in der W14 gemeldet.
Ungefähr 20 von ihnen hatten sich wie Lea hochgemeldet, somit musste sie nicht ausschließlich gegen ältere Schülerinnen antreten. Das Wettkampfkomitee entschied sich, die 50 Athletinnen in sieben Zeitläufe einzuteilen.
Lea kam aufgrund ihrer angegeben Zeit aus Osterode in den zweitschnellsten Lauf, in der sie sich gegen sieben Athletinnen messen musste, die ungefähr ihrem Leistungsstand entsprachen.
Nach einer langen Verzögerung aufgrund einiger Probleme mit der Zeitmessanlage ging es nun endlich für Lea los.
Das erste Mal lief sie gegen sieben ebenbürtige Gegner auf einmal,
weswegen die Durchsetzungsfähigkeit eine gewichte Rolle spielte.

Besonders freute sich Lea, dass sie erstmals einen eigenen Korb bekam,
in den sie ihre Aufwärmklamotten während des Wettkampfes aufbewahren konnte.
Ebenso neu war für sie, dass sie zwei Nummern bekam, von denen eine wie sonst auch vorne
getragen werden musste und die andere hinten auf dem Rücken.

Aus schlechtem Start heraus eine gute Platzierung erreicht.

Nachdem der Startschuss fiel, bewegte sich Lea regelkonform die ersten
100 Meter auf ihrer Bahn bedächtig fort. Etwas zu bedächtig,
denn nach der Kurve musste sie sich auf die letzte Position einreihen,
was ihr gleich zu Beginn einen kleinen Nachteil verschaffte.
Mit großem Eifer kämpfte sie sich dennoch voran und überholte
einige Kontrahentinnen auf der zweiten Kurve.
Die darauf folgende Gerade kurz vor Ende der ersten Runde setzte sie eine Tempoverschärfung ein, mithilfe dessen sie nun im vorderen Drittel angelangt war und die ersten 400 Meter mit einer guten Zeit von
1:12 Minuten beendete. Die identische Zeit hatte sie auch nach der ersten Hälfte in Osterode benötigt, womit sie also zeitlich gesehen trotz des teils böigen Windes
auf Kurs war, in die Nähe ihrer Bestleistung zu gelangen.
Wenige Sekunden nach dem Start wirkte Lea enttäuscht, weil keine persönliche Bestleistung erreicht wurde.
Da halfen ihr auch im ersten Moment keine Erklärungen, dass die äußeren Bedingungen, insbesondere Wind und kühle Temperaturen, sowieso keine Bestzeiten ermöglicht hätten. Mit einer Zeit, die
nur zwei Sekunden hinter ihrer Bestzeit liegt und dem 13. Platz insgesamt konnte sie sich dann aber nach der Beruhigung ihres Pulsschlags doch zufrieden geben, zumal sie als jüngerer Jahrgang sich hochgemeldet hatte. Betrachtet man nur die Mädchen aus ihrem Jahrgang, ist sie die viertschnellste Zeit von insgesamt 20 Teilnehmerinnen gelaufen, weswegen für das nächste Jahr großes Potential vorhanden ist. Trainer Kolja, der Lea in Hameln bei ihrem Debüt bei Landesmeisterschaften betreut hat, sieht optimistisch in die Zukunft bezüglich ihrer Leistungsentwicklung.

Dennoch stellt er fest, dass Lea im Vergleich zu den anderen Mädchen noch zu zierlich ist und dass an ihren allgemeinen Kraftfähigkeiten im Winter gearbeitet werden muss.
Bei einer größeren Stabilität im Ganzkörperbereich und der weiteren Verbesserung ihrer bereits jetzt gut ausgeprägten Schnelligkeitsfähigkeiten könne Lea im nächsten Jahr durchaus ganz vorne mit angreifen.

Weitere mögliche Kandidaten für die Landesmeisterschaften im nächsten Jahr

Im Hinblick auf das nächste Jahr kann man gespannt sein, welche LAV 07-Athleten es im nächsten Jahr
schaffen werden, sich neben Lea für die Landesmeisterschaften zu qualifizieren.
Die besten Chancen hat zweifelsohne Max, der eine Zeit von 3:16 Minuten auf 1000 m
benötigt und bereits dieses Jahr 3:17 Minuten gelaufen ist.
Benjamin kann es ebenso schaffen, wenn er im Hochsprung in Bereiche über 1,50 m gelangt.
Mit seiner diesjährigen Bestleistung von 1,47 m hat er sein großes Potential bereits unter Beweis gestellt.
Jonas ist auch ein möglicher Aspirant, der seine besten Chancen im 100 m-Lauf haben könnte,
wenn er es schafft, um die 13 Sekunden zu laufen.
Tobias wird sich noch steigern müssen, wenn er im nächsten Jahr die 3:16 Minuten
auf 1000 m unterbieten möchte, da er noch keine Zeiten unter 3:30 Minuten vorzeigen kann.
Doch auch ihm ist zuzutrauen, dass er es durch gezieltes Training packen kann.
Bei den Mädchen ist neben Lea
Angi diejenige, die gute Chancen hat.
2:45 Minuten benötigt sie für die Qualifikation
auf den 800 Metern.
Da sie bei ihrem Staffeleinsatz bei den Kreismeisterschaften eine Zeit um die 2:50 Minuten gelaufen ist,
kann auch sie es durch gutes Training schaffen.
Domi muss sich von den möglichen Kandidaten am meisten steigern, wenn er mitfahren möchte,
denn er benötigt auf der 1000 m-Distanz eine Zeit von 3:08 Minuten
.
Für ihn wird der Winter wegweisend sein, ob er den Anschluss an die besten Läufer Niedersachsens gewinnt.
Wir können gespannt sein, welchen genannten Athleten aus dem Schülerbereich es im nächsten Jahr gelingen wird, sich für die Landesmeisterschaften zu qualifizieren. Wir können es für jeden nur hoffen und drücken ihnen die Daumen.

<<Fotos>>